Hailuogou

 
am Gyarong  
Luding

Der Tagesausflug in Hailuogou-Tal ist nur per Bus möglich. Es gibt verschiedene Haltepunkte, von denen aus man Wandertouren unternehmen kann. Der Bus bringt einen bis auf eine Höhe von 3200 m, dann kann man noch mit der Seilbahn auf eine Höhe von 3600 m fahren. Dort befindet sich dann eine Aussichtsplattform für den Hailuogou-Gletscher. Weitere Stationen mit Wanderwegen gibt es dann auf 2940m und 2580m.

Der Tag beginnt mit dichtem Nebel. Allgemein ist der süd-östliche Teil des Daxueshan-Gebirges viel feuchter. Die warme Luft aus dem Roten Becken kondensiert hier an den hohen Bergen als ein Wolkengürtel. Die Vegetation ist dadurch auch viel üppiger, die Bäume voller Bartflechten und Moose. Dafür gibt es aber auch oft Nebel und die Berge sind in den Wolken versteckt.

Auch als ich in der Seilbahn sitze, sehe ich den unter mir liegenden Gletscher kaum. Kurz darauf bin ich auf der Aussichtsplattform von der aus man den großen Eisfall des Hailuogou Gletschers sehen kann. Nebel. Doch ein paar Sonnenflecken geben Hoffnung. Wenig später, innerhalb einer halben Stunde hat sich der Nebel größtenteils verzogen und gibt für einen kurzen Moment den Blick frei auf den großen Gletscher und den Gipfel des Gongga Shan. Sehr schön. Doch schon ziehen vom Tal aus neue Wolken hoch und die Sicht ist wieder verhüllt.

Ich bin zufrieden und unternehme nun auf den tieferliegenden Stationen Wanderungen auf den Gletscher und zum Gletschertor. Insbesondere das Gletschertor hat mich sehr beeindruckt. Der Gletscher ist in Schichten gestreift, ganz ähnlich wie der Shequ-Gletscher am Kawa Karpo. Gesäumt ist das Gletschertor und der Gletscherfluss von den roten Steinen. Der rote Überzug besteht aus Algen (Trentepohlia), die ß-Carotin als Schutz gegen die UV-Strahlung einlagern. Die roten Steine bieten einen schönen Kontrast zu dem grauen Nebel und dem schuttbedeckten Gletscher.

Vom Gletschertor aus folge ich einem Wanderweg durch den bartflechten- und mossbehangenen Wald. Zunächst fichtendominierter Nadelwald, später Laubwald mit Rhododendron und Bambus. Ich komme an einigen Moränenseen vorbei, in deren klarer Oberfläche sich der Wald spiegelt.

Schließlich besuche ich noch die heißen Quellen auf 2580m. Was für ein schöner Abschluss der Tagestour, hier in 40°-warmem Wasser auszuruhen! Die Tibet-Makaken mögen die heißen Quellen anscheinend auch, auf den Dächern am Eingang saßen einige Affen und schauten neugierig herüber.

am Gyarong  
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