Radtour zwischen Hochgebirge und Meer

 
Start in Mtskheta  
Swanetien

Auf der georgischen Heerstraße nach Norden

Auf guter Asfaltstraße geht es nach Norden. Es ist Sonntag, und obwohl die georgische Heerstraße die einzige große Straße nach Norden ist, herrscht angenehm wenig Verkehr. Auch die zwei Kilometer auf der Autobahn gleich bei Mtskheta waren kein Problem.

Bei der Festung Anauri lege ich eine kurze Pause ein und schaue die Kirche mit Wehrturm an. Die Anlage liegt oben am Ufer eines großen Stausees. Ein paar Kilometer hinter Anauri finde ich meinen ersten, sehr schönen Zeltplatz am Ufer des Aragvi auf einer kleinen Blumenwiese.

Der Jvari-Pass am nächsten Tag ist eigentlich gut fahrbar, zwischen Kvemo-Mleta und Gudauri sind jedoch einige steile Serpentinen zu bewältigen. Es ist heiß, und ich bin die sommerliche Wärme von fast 40°C eben doch noch nicht gewohnt... Nach 7 Stunden erreiche ich die Passhöhe. Die Abfahrt auf der anderen Seite ist weniger kurvenreich und steiler. Ich bin müde und würde gerne mein Zelt aufbauen, aber ich finde kein Wasser. Das Tal des Terek ist zu steil, und der Fluss ist außerdem zu trüb. Alle von der Straße zugänglichen Seitenbäche sind trocken. Schließlich zelte ich auf dem Hochufer des Terek und habe Glück, denn beim Abstieg hinunter zum Fluss finde ich eine kleine Quelle... Ich genieße den Blick auf die Kirche von Sioni im Abendlicht.

Über den Sadzelisghele Pass

Ich verlasse die georgische Heerstraße und biege auf eine kleine Piste nach Osten ab, die zum Dorf Juta führt. Nach Westen öffnet sich ein schöner Blick auf den Kasbek. Der ist definitiv etwas für das nächste Mal... Die Straße ist gut, wird ab dem Dorf Sno zu einer ganz passablen Piste entlang eines Flusses. Dann aber, als es entlang eines engen Tals hoch nach Juta geht, muss ich des öfteren schieben, weil die Piste zu steil wird. Es ist viel zu heiß, und in Juta bin ich ziemlich fertig. Übernachte in einem Haus.

Am nächsten Tag weiter zum Sadzelisghele Pass. 1000 Höhenmeter auf etwas 10 Kilometern... Die Piste ist zunächst gut, allerdings nur für etwa 4 Kilometer, dann war vor vielen Jahren einmal die Uferböschung abgebrochen und hat die Piste kaputt gemacht. Ab da, existiert nur noch ein Fußpfad... Ich schiebe, manchmal kann man fahren. Mehrere Flussdurchquerungen, einmal verliere ich die Wasserflasche im Fluss. Nur langsam komme ich bergauf voran.

Am Soldatencamp nehme ich dann das Angebot an, das Rad auf ein Pferd zu laden. Der Soldat geht die verbleibenden 600 Höhenmeter in einer Stunde! Am Pass oben lasse ich mich absetzen. Leider ist der Weg auf der anderen Seite noch mehr überwuchert und noch weniger begangen, so dass es nicht fahrbar ist. Es erwarten mich teilweise sehr steile 10 Kilometer bergab zu schieben bis zum Dorf Roshka. Entlohnt werde ich durch grandiose Blumenwiesen in einsamer Berglandschaft.

Höhlenkloster Uplistsikhe

Die Einkaufsmöglichkeiten sind manchmal bescheiden...

Von Roshka geht es auf Nebenstraßen und einem Stück Autobahn dann recht zügig nach Uplistsikhe bei Gori. Die Höhlen sind in Sandsteinfels geschlagen, viel ist aber zerstört. Über der Höhlenanlage thront eine kleine Kirche. Es ist heiß und es weht ein kräftiger Ostwind, der die Luft noch weiter austrocknet, mich dann aber sehr bequem bis in die Stadt Gori schiebt.

Start in Mtskheta  
Swanetien